Wandel gemeinsam gestalten

Bei der 1. Strukturwandelkonferenz des Kreises Düren, die zusammen mit dem 7. Zukunftslabor indeland am 24. Juni im neuen Kongresszentrum in Düren stattfand, probten die Vertreter der fünfzehn Kommunen demonstrativ den Schulterschluss. Und das nicht nur augenfällig beim „Wool Act“ zum Schluss der Tagung, als 70 farbige Wollknäuel den Saal mit allen Teilnehmern in ein großes Netzwerk verwandelte.

„Es wird jetzt auf einen Wettbewerb der Ideen ankommen“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn vor den rund 300 Teilnehmern mit Blick auf die von der Strukturkommission in Berlin in Aussicht gestellten Fördergelder von insgesamt 15 Milliarden Euro. „Am Ende wird es darauf ankommen, dass wir mit einem guten Modell und einem schlüssigen Gesamtkonzept überzeugen.“

Jens Bröker, Geschäftsführer der indeland Entwicklungsgesellschaft schaut optimistisch nach vorn: „Das Rheinische Revier kann zu einem europäischen Zukunftsraum werden. Entscheidend dafür ist allerdings die langfristige Absicherung des Kompromisses der Strukturkommission, unter anderem durch ein Strukturstärkungsgesetz auf Bundesebene“, so Bröker. „Dieses würde es uns die Möglichkeit geben, sowohl den wirtschaftlichen Wandel zu gestalten als auch das Rheinische Revier als größte Landschaftsbaustelle Europas zukunftsgerecht weiterzuentwickeln.“

Die Impulse aus der Landespolitik (Dr. Patricia Peill), aus Wissenschaft und Forschung (Prof. Dr. Harald Bolt vom Forschungszentrum Jülich und Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt vom DLR), aus einer prominent besetzten Podiumsdiskussion mit Landrat Wolfgang Spelthahn, Alexandra Landsberg (MWIDE NRW), Ralph Sterck (Zukunftsagentur Rheinisches Revier), Prof. Dr. Christiane Vaeßen (Region Aachen Zweckverband) und Dr. Reimar Molitor (Region Köln/Bonn e.V.), aus den Townhall-Runden mit insgesamt 13 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, aus dem Fachbeitrag 2.0 zur neuen Regionalplanung, vorgestellt von Oliver Lühr (Prognos AG) und aus dem Publikum selbst mit just in Time online Polling- und Word Cloud Tools führten zu einer stark verdichteten geistigen und emotionalen Vernetzung.

Nur diese breite Basis sei das Fundament auf dem der Strukturwandel gelingen kann, hatte zuvor schon EwiG-Geschäftsführer Bröker betont. „Die Sorge um eine gute Zukunft gehört nicht einer einzelnen Gruppe, sondern diese Sorge und Vorsorge ist unser aller Aufgabe. Gute Zukunft geht nur gemeinsam.“

Durch die Veranstaltung führte Moderator Dr. Stephan Kaußen.

Fotos und Quellen: indeland Entwicklungsgesellschaft 2019